+++ Fair Future – Damit die Erde Zukunft hat +++

Was würde passieren, wenn alle Menschen auf der Erde leben wollten wie wir in Deutschland? Drei Erden wären nötig, um sieben Milliarden Menschen diesen Lebensstil zu ermöglichen, lautet die Rechnung des Vereins Multivision.

Mit dem Schulprojekt „Fair Future II“ reisen Teams des Hamburger Vereins durch Deutschland, um Schüler von der fünften Klasse bis zur Oberstufe zum Nachdenken über Globalisierung, Ressourcenverbrauch, Klimawandel und Nachhaltigkeit anzuregen.

In Uslar beschäftigten sich jetzt 290 Schüler der neunten und zehnten Klassen des Gymnasiums und der Sollingschule Uslar mit den ökologischen Folgen des westlichen Lebensstils. Um Schülern das durchaus komplexe Thema nahe zu bringen, setzen die Macher des Projekts auf Infotainment mit ansprechenden Texten und aussagestarkem Bild- und Filmmaterial. Im Mittelpunkt steht der „ökologische Fußabdruck“. Er meint die Fläche, die nötig ist, um alle Rohstoffe zur Verfügung zu stellen, die ein Mensch für Ernährung, Wohnen, Konsum, Energiebedarf und so weiter braucht. Die Rechnung zeigt: Wir bräuchten drei Planeten, wenn alle Menschen leben würden wie wir.

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Ideen statt Resignation

Das Schulprojekt des Vereins Multivision bleibt allerdings nicht bei Schreckensbildern stehen. Man wolle bei den Schülern nicht den Gedanken auslösen, dass sich eh nichts ändern lasse, sagte Benjamin Kühne, der als Moderator in Uslar dabei war. Im Gegenteil. „Es geht darum, Ideen zu sammeln, wie jeder etwas tun kann.“

So ging es in der Diskussion auch um Beispiele aus dem Alltag wie eine ganz normale Jeans. Für deren Produktion seien von der Bewässerung der Baumwolle bis zur letzten Waschung der Hose 11 000 Liter Wasser nötig, rechnete Kühne vor. Anders betrachtet: Von einer 100 Euro teuren Jeans bekommt der Fabrikarbeiter nur einen Euro Lohn. 50 Prozent des Preises bleiben beim Handel, 25 Prozent bei der Marke, 13 Prozent kostet die Fabrik, elf Prozent der Transport. Doch Kunden können in Sachen Nachhaltigkeit gegensteuern. So sollte man beim Kauf auf Bio- und Fair-Trade- Label, hieß es.

 

Ökologischer Fußabdruck

Sehr zufrieden mit dem etwas anderen Schulunterricht war Schulleiter Dr. Hermann Weinreis, der den Verein Multivision bereits durch einen Besuch vor einigen Jahren kennt. Die Show sei für Schüler attraktiv gestaltet und die Idee des ökologischen Fußabdrucks, den wir im globalen Vergleich und für die Zukunft hinterlassen, deutlich, so Weinreis. Auch thematisch sei das Projekt für die Schule attraktiv, weil es fächerübergreifend sei und zum Beispiel Inhalte aus den Bereichen Erdkunde, Biologie, aber auch ethische Fragen aufgreife. (shx, 30.09.2015)

 

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