US-Schüler erstmals nach 13 Jahren Pause wieder am Uslarer Gymnasium
Die Kontakte zwischen der Senior High School in Annapolis im US-Bundesstaat Maryland und dem Uslarer Gymnasium sind auch nach 26 Jahren nicht abgebrochen. Allerdings haben bisher mehr Schüler aus dem Uslarer Land die Stadt an der Ostküste der USA besucht als umgekehrt.
Grund dafür sei die Versicherung der Unternehmung, hieß es jetzt im Gymnasium. Für das Reiseprojekt der US-Schüler nach Deutschland müsse eine extra Versicherung abgeschlossen und bezahlt werden, hieß es im Büro von Schulleiter Dr. Hermann Weinreis. Da gab es vor der Abreise noch ein Info-Gespräch mit den beteiligten Lehrern beider Schulen. Für Schüler und Lehrer aus Deutschland sei es einfacher, gut versichert in die USA zu reisen, bestätigten Weinreis und Lehrerin Renate Möller, die die deutsch-amerikanischen Treffen seit Jahren mit betreut.
GAPP-Austauschprogramm
Organisiert werden die Besuche seit 1988 über das GAPPAustauschprogramm (German American Partnership Programm) des Kultusministeriums, über das es auch stets finanzielle Zuschüsse für die Begegnungen gibt.
Die bisher letzte Reisegruppe aus den Vereinigten Staaten war laut Möller 2001 in Uslar. Am Gymnasium sei man sehr froh, dass jetzt wieder elf Schüler zu Gast waren, die für drei Wochen in den Familien von deutschen Partnerschülern lebten.
Amerika sei bei den Uslarer Gymnasiasten nach wie vor sehr beliebt. Deshalb gab es laut Möller bisher auch rund 15 Besuche. Ein Grund dafür sei, dass an deutschen Schulen Englisch erste Fremdsprache ist. Die US-Schüler von der Ostküste der Vereinigten Staaten wählten meist Französisch oder Spanisch. Deutsch werde an der Highschool eher selten gewählt, bestätigte die Deutschlehrerin Marlene Ramey, die seit 2004 die Begegnungen mit organisiert. Ramey wurde von den Lehrern Erin Lorenz und Andrew Parr begleitet.
Jetzt wurde verabredet, dass es künftig wieder regelmäßig Besuche und Gegenbesuche geben soll. Diesen Oktober wollen 20 Uslarer Gymnasiasten des zehnten und elften Jahrgangs mit ihren Lehrern Renate Möller sowie Ansgar Weingarten und Franziska Thriene die Schule in Annapolis für 20 Tage besuchen.
Theaterprojekt vorbereitet
Im Uslarer Land nahmen die Gäste aus den Staaten mit ihren Partnerschülern am Unterricht teil, bereiteten gemeinsames ein Mark-Twain-Theaterprojekt vor, das im Herbst in Annapolis inszeniert und aufgeführt werden soll, und waren außerdem viel mit ihren Gastfamilien unterwegs, um Land und Leute besser kennen zu lernen. Besucht wurden neben Kassel und Göttingen auch der TreeRock-Kletterpark in Silberborn.
(Jürgen Dumnitz, 10.07.2015)