Immer wenn die Tage genauso lang werden wie die Nächte und sich dazu Neumond einstellt, ist die Chance für eine Sonnenfinsternis gegeben, d.h. der Mond schiebt sich direkt vor die Sonne. Und am Freitag, den 20. März 2015 sollte es wieder einmal soweit sein. Und dann auch noch in Deutschland beobachtbar, in unserer Gegend sollte die Bedeckung aber nicht vollständig, sondern nur teilweise sein.
Also waren sich die Kollegen der Fachgruppe Physik am Gymnasium Uslar schnell einig, an diesem Tag muss an der Schule etwas auf die Beine gestellt werden. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern wurden einige Sonnenbeobachtungsbrillen gebaut, andere bastelten sogenannte laterna magicas, kleine Lochbildkameras, also Instrumente, mit denen das Geschehen am Himmel gefahrlos beobachtet werden kann.
Außerdem wurden die beiden schuleigenen Teleskope vorbereitet. Für das 8 Zoll Spiegelteleskop gibt es in der Sammlung einen Sonnenfilter, der Refraktor – das Linsenteleskop – sollte das Geschehen auf einen Transparentschirm projizieren. Dazu wurde ein Fernglas mit Sonnenbeobachtungsfolie vorbereitet, ein weiteres ebenfalls zur Projektion.
Freitagmorgen zeigte der Blick zum Himmel, dass die Bedingungen zur Beobachtung super waren, also wurde alles auf dem Schulhof aufgebaut. Pünktlich zu Beginn der ersten Abdeckung kamen auch die ersten Schülergruppen dazu und staunten nicht schlecht über die gute Qualität der Beobachtungsinstrumente.
Die erste Stunde konnte nicht nur beobachtet werden, wie sich langsam der runde helle Kreis zu einer Sichel verformte, weil sich der Mond vor die Sonne schob. Obwohl zur Zeit ein Minimum von Sonnenflecken herrschte, konnte doch eine ausgedehnte Gruppe beobachtet werden, bis diese dann auch in den Mondschatten eintauchte.
Der Hochnebel, der zu Beginn der Beobachtung die Sicht ein wenig beeinträchtigte, verschwand nach und nach. Doch mit zunehmender Bedeckung der Sonne – es kam wirklich der Eindruck auf, dass es merklich dunkler wurde – schienen die Bedingungen auf der Erde wieder günstig für den Nebel zu werden. Als schließlich die maximale Bedeckung von 80 % erreicht war, wurde der Nebel wieder so dicht, dass das Abklingen besser mit bloßem Auge zu sehen war.
Kurz vor zwölf war das Himmelsspektakel vorbei und alle Geräte wieder eingeräumt. Doch an regulären Unterricht war noch nicht gleich zu denken, denn eine Menge Fragen zum Thema Sonnenfinsternis waren noch zu beantworten. Doch eins stand bei allen fest: Es war eine super tolle Aktion, und sie hat nahezu allen gefallen. (Bericht und Fotos: Vp)